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(Ernte)Dank feiern

Auch wenn die wenigsten von uns noch pflügen und streuen, so leben wir doch von Ernten. Wir säen und ernten im übertragenen Sinn. Zum Beispiel wenn wir in Kinder, Ehe und Freundschaften investieren, können wir Früchte davon geniessen. Wir erleben andererseits, dass wir nicht ernten können, weil wir versäumten, zu säen. Tiefe Erfahrung von Stadt- und Landmenschen ist: Bei allem eigenen Einsatz bleibt Wachstum ein Geschenk „Wachstum und Gedeihen stehn in des Himmels Hand...“

Es gibt auf jeden Fall Grund, sich die guten Gaben im eigenen Leben zu vergegenwärtigen. Hier finden Sie ein paar Ideen, die Ihre Freude und Dankbarkeit zum Ausdruck bringen könnten.

Stammbaum

Schreiben Sie doch mal einen „Stammbaum“ zu Ihrem Lieblingsessen. Dabei kann man auf interessante Fragen stossen, die zum Forschen oder Tischgespräch einladen. Beispiel: Spaghetti mit Hackfleischsosse

Spaghetti:

Mehl wuchs als Getreide auf dem Acker. Der Bauer säte, pflegte, erntete. In einer Mühle wurde der Weizen gemahlen, als Mehl in den Supermarkt geliefert und verkauft. Wie viele Menschen waren daran beteiligt, bis ich es kaufte?

Eier: Sie wurden von Hühnern gelegt. Was weiss ich über Hühner?

Wasser: Welch ein Geschenk, dass wir über genügend sauberes Wasser verfügen. Viele Menschen dieser Welt haben diesen Luxus nicht.

Salz: Früher eine Kostbarkeit, die kaum zu bezahlen war.

Hackfleischsosse:

Tomaten sind empfindliche Pflanzen, brauchen viel Sonne. Wo wachsen sie? Wie viele Sorten kenne ich?

Hackfleisch kommt vom Schwein oder Rind. Das Tier musste gefüttert, gemistet und geschlachtet werden

Zwiebeln: Wer hat wohl beim Zerkleinern geweint?

Kräuter: Wie viele Kräuter kenne ich? Habe ich schon einmal über die Vielfalt der Grüntöne, Düfte, Formen gestaunt?

Milchschokolade:

Milch: Ein Bauer hat die Kuh gemolken, das tut er täglich zweimal, kann kaum Urlaub machen und verdient vergleichsweise weniger als vor 30Jahren.

Kakao: Wo wachsen Kakaobohnen? Vielleicht haben Kinder helfen müssen beim Pflücken, um zur Ernährung ihrer Familie beizutragen.

In einer Fabrik standen Leute an Maschinen für die Herstellung.

Zum Glück gibt es Kühlschränke, die verhindern, dass die Schokolade im Sommer schmilzt

Porträt oder Familienfoto

Es könnte eine gute Tradition werden, jedes Jahr zum Erntedank ein Familienfoto oder Porträt zu machen. Das schaut man sich im folgenden Jahr gemeinsam an und überlegt, was gewachsen ist im zurückliegenden Jahr. Was trug dazu bei, dass ich heute bin wie ich bin und was ich habe? Viel habe ich selbst dazu beigetragen: Essen, Körperpflege, Sport, Lernen, Arbeiten ...

Vieles wurde mir geschenkt von Menschen und Gott.

Früchtedeko

Beschriften Sie einzelne Zettel - vielleicht in Form einer Frucht - mit dem, was in ihrem Leben gewachsen ist oder sie dankbar macht. Einige Beispiele:

  • Freunde
  • Gesundheit (Ärzte, Apotheke)
  • Lehrer
  • Technik (Waschmaschine...)
  • Vertrauen
  • Gebet (Fürbitte)
  • Veränderung
  • Arbeit
  • Land ohne Krieg und mit Sozialversicherung....

Diese Früchte kann man sichtbar an einen Zweig hängen oder auf ein Plakat kleben, bis zur Adventsdeko hängen lassen und jederzeit ergänzen. An diesem Zweig können auch Blüten hängen als Zeichen für das, was gerade am Werden ist.

Aussaat

Wer sät, kann ernten. Wie wäre es, ein Säckli mit Kressesamen zu kaufen und diese auf einem feuchten Tuch zu säen. Dabei könnten Sie überlegen, was sie in nächster Zeit säen wollen, sei es mehr Zeit für die alternden Eltern, ein Telefonanruf bei einem Einsamen, sich für die Gymnastik anmelden … Viel Freude beim Ernten.

Dies alles kann in ein Gebet münden, z.B wie bei Christoph Zehendner:

„Du hast das Jahr gekrönt mit Deinen Gaben, hast unser Wachsen mit Liebe gelenkt.
Du gabst uns das, was wir nötig haben, Du hast uns wirklich reich beschenkt.“

 

Christa Gatter

 

Bilder: pixabay / Titelbild: UllaP, 1. Bild: Monika-1607

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