Advent, Advent, die Zeit, sie rennt!

Burnout für Kerzen, nicht für Herzen

Vor einigen Jahren erkrankte eine Freundin mit Mitte 30 an Krebs. Statt Putzen und anderen Anlässen stand Chemo auf dem Dezember-Kalenderblatt. Sie schrieb uns:

„Ganz ohne mein Zutun wird Weihnachten“.

Weihnachten wird – egal, ob ich dazu komme zu putzen, mit den Kindern zu basten etc…“

Vermutlich hat meine Freundin eine Weile gebraucht, um zu dieser Gelassenheit zu finden.

25.12. - der Termin ist jedes Jahr gleich. Trotzdem überrascht es uns, dass Weihnachten - Jesu Geburtstag - immer so plötzlich kommt.

Keine Ahnung, ob Jesu Geburtstag in seiner irdischen Familie gefeiert wurde. Seine Geburt war jedenfalls nicht feierlich. Wie hatten sich seine Eltern darauf eingestellt? „Ihre Adventszeit“ war hektisch. Sie mussten eigene Pläne über Bord werfen und sich den chaotischen Umständen der römischen Volkszählung anpassen. Josephs Vorbereitungen: Jesus ein stabiles Zuhause schaffen, indem er Maria heiratete. Dann musste der Zimmermann und Baumeister Joseph akzeptieren, dass er dem Säugling keine bessere Herberge als einen Stall bieten konnte. Marias Geburtstagsvorbereitungen: Jesus in sich aufnehmen, ihn in sich tragen und wachsen lassen.

Wir könnten von Joseph und Maria lernen: Jesus Raum schaffen im hektischen Adventsalltag. Daran können wir uns per Handy täglich zu einer bestimmten Zeit erinnern lassen.

• Sich kurz zurückziehen
• innerlich auf Jesus schauen
• vielleicht einen Bibeltext lesen oder ein Adventslied
• Das Geburtstagskind, Jesus, fragen: „Was wünschst Du Dir eigentlich?“
• sich erinnern, dass Jesus an Weihnachten als Mensch kam und wir darauf hinleben, dass er als Sieger wiederkommt

So kann Jesus in uns wachsen, nicht der Stress, die Todo- und Eventlisten.  Prioritäten verschieben sich, Gelassenheit wächst.

Dann sind nicht wir, sondern nur die Adventskerzen zum 25. Dezember ausgebrannt. Und wir feiern fröhlich Weihnachten als Jesu Geburtstagsgäste.

 

Christa Gatter